Gestern habe ich mich mit etwas Wehmut von Kathmandu und den Leuten des "Trekkers Holiday Inn" (THI) verabschiedet. Das Gästehaus war für mich seit meiner Ankunft am 5. September bis gestern etwas wie mein 2. Zuhause geworden. Nach meinen "Ausflügen" nach Tibet, Langtang, Nagarkot, Sightseeing und Shopping in Kathmandu, war das THI immer ein Ort, wo ich zurückkehren und mich wieder neu "rüsten" konnte. Ich blicke auf die letzten 2 Wochen zurück:
Nach 14 Tagen Trekking in den Bergen habe ich zunächst die Annehmlichkeiten, die eine Stadt bietet genossen, den Lärm, Dreck und Smog natürlich ausgeschlossen.
Ich besuchte einige Sehenswürdigkeiten in der Stadt, machte Shopping im Touristenviertel Thamel, besichtigte Patan, besuchte eine nepalesische Schamanin und das Kloster Kopang und schaltete zwischendurch einen ruhigen Tag ein, um im Garten des Gästehauses zu lesen und mit anderen Touristen zu schwatzen.
An einem Nachmittag/Abend gaben uns 2 Guesthouse-Köchinnen einen Kochkurs und anschliessend verspeisten wir gemeinsam die köstlichen, vegetarischen Momos, den Dal Bhat (Reis=bhat, Linsenbrei=dal, Gemüsecurry mit scharfen Pickles=acar dazu), die Sesamküchlein, zusammen mit süssem Marsala-Tee. Ich bin nun echt motiviert, zu Hause die Köstlichkeiten zu kochen, um damit meine Familie und Freunde zu verwöhnen.
Swayambhunath: Der Stupa von Swayambunath ist 2 Km westlich von Kathmandu auf einem Hügel gelegen und fast so etwas wie das Wahrzeichen der Stadt, zudem bildet er Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes. Swayambhunath ist eines der heiligsten Orte des Kathmandu-Tals, er wird auch „Monkey-Temple“ genannt, da dieser von einer „unheiligen“ Horde dreister Affen bevölkert ist. Wir mussten unsere Taschen gut sichern und die vielen Souvenirhändler hielten Steinschleudern als Waffe gegen die diebischen Affen bereit:
Aufstieg zum Stupa |
Pashupatinath-Tempel: Der Pashupatinath liegt am Bagmati-Fluss und ist Nepals wichtigstes hinduistisches Heiligtum. Er ist dem Gott Shiva in seiner Form als „Herr der Tiere“ (pashu= Vieh, pati= Herr, nath= Gott) geweiht. Viele Pilger und Sadhus, ein Grossteil aus Indien, besuchen diesen heiligen Ort. Sadhus sind oft furchterregend dreinschauende Asketen, die sich wie ihr Vorbild Shiva die langen Haare zu einem Berg auf dem Kopf auftürmen und zur Vertiefung ihrer Meditation Haschisch (Ganja) rauchen, so wie Shiva einen ganzen Berg Ganja geraucht haben soll.
Wie in allen Hindu-Tempeln in Nepal haben hier Nicht-Hindus leider keinen Zutritt in den Haupttempel, die anderen Teile des Tempelkomplexes waren aber für uns zugänglich. Am Ufer des Flusses liegen auch die speziellen Plattformen, wo täglich die Toten verbrannt werden. Die ganze Verbrennung geht ziemlich formlos zu und her: der Tote wird in ein oranges Tuch eingewickelt zum Ufer gebracht, auf der Plattform wird das Brennholz aufgeschichtet, der Tote wird darauf gelegt und nach kurzem Ritual wird der Scheiterhaufen angezündet. Die Angehörigen schauen dabei scheinbar gleichgültig zu. Für mich war dies ein sehr eindrückliches und unvergessliches Erlebnis.
gibt es da nicht gewisse Aehnlichkeiten? ;-) |
Kloster Kopang: In diesem tibetischen Kloster, welches ca. 1 Stunde Fussmarsch vom Gästehaus entfernt liegt, leben ca. 360 nepalesische und tibetische Mönche und Nonnen. Dort werden diverse Meditationskurse und Unterkünfte angeboten. Ich wäre gerne ein paar Tage dort „eingekehrt“, leider waren zu diesem Zeitpunkt alle Zimmer belegt und so blieb es bei einem Tagesausflug. Kopang liegt auf einem Hügel, von wo aus man eine wunderschöne Aussicht auf den Bodhnath-Stupa (habe ich im 1. Blog über Kathmandu erwähnt) und auf Kathmandu (wenn nicht eine Smogglocke darüber hängt) hat. Ich genoss die Aussicht über die Landschaft, die Stille in der Meditationshalle, den Ingwertee auf der Terrasse des Klostercafés und die wunderschön gepflegte Anlage des Klosters.
Beim Eingang des Empfang Büros hing eine Tafel, wo jeweils der Spruch des Tages aufgeschrieben wird:
Der Gedanke passt! |
Patan: ist die südlich gelegene Zwillingsstadt von Kathmandu. Die 2. grösste Stadt im Kathmandu Tal (ca. 300'000 Einwoher) ist nur durch den Fluss Bagmati von Kathmandu getrennt und etwas ruhiger, aber auch hier gibt es laute und verkehrsreiche Strassen. Wie Kathmandu und Bhaktapur hat auch Patan einen Durbar Square „Platz des Könighofes“, der sich um die alten Palastanlagen legt. Ich machte einen Rundgang durch die Altstadt, sah mir die zahlreichen Tempel und Plätze an und beobachtete das bunte, quirlige Markttreiben:
ein streunender Hund, der die Opfergaben frisst |
Strasse der Metallarbeiter |
Nach 8 Tagen Kathmandu hatte ich wiederum richtig Lust auf Land und Berge. So verbrachte ich drei wunderbar erholsame Tage in Nagarkot.
Nagarkot ist ein kleiner Ort, der 35 km östlich von Kathmandu auf 2168 m liegt. Im "Om-Manla Resort" www.come-to-nepal.de habe ich die ideale Unterkunft gefunden, um meine Lungen zu durchlüften und schöne Tagesausflüge zu Fuss in die Umgebung zu unternehmen.
Auf der Terrasse des Resorts hat man bei schönem Wetter einen faszinierenden Ausblick auf die Himalayakette vom Dhaulaugiri im Westen bis zum Mt. Everest und Kanchenjunga im Osten.
Der Sonnenaufgang über dem Himalaya ist ein unvergessliches Erlebnis!
Sonnenaufgang bei Nagarkot, 6.30 Uhr |
ein Teil der Himalayakette |
Vollmond am 10. November |
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